Ziele
Ziel des Vorhabens ist der Aufbau eines strukturierten Angebots
von Multimedia-Modulen, die didaktisch und methodisch auf die Lehre
und das Studium der Physik als Nebenfach abgestimmt sind (Physik
für Chemiker, Mediziner, Elektrotechniker usw.). Die Module
können von den Dozenten flexibel in unterschiedliche
Veranstaltungskonzeptionen eingepasst werden und stehen gleichzeitig
den Studierenden zum Selbststudium zur Verfügung.
Der Einsatz von Multimedia zur qualitativen Verbesserung der Lehre
hat im Nebenfach Physik ein besonderes Potenzial. Im Unterschied zum
Hauptfach Physik bringen die Studierenden ein äußerst
heterogenes Vorwissen mit. Multimediale Lernmaterialien sind dazu
geeignet, individuelle physikalische Eingangsdefizite zu
kompensieren, und ermöglichen gezielte fachliche
Vertiefungsangebote.
Die Physik-Nebenfachausbildung ist - das hat eine Erhebung an den
Verbundpartner-Universitäten ergeben - sehr vielfältig
organisiert. Je nach Standort und Hauptfach beträgt der Umfang 1
bzw. 2 Semester Physik mit 2 bis 4 Wochenstunden Vorlesung, teilweise
zuzüglich Praktika und Übungen. Dies erfordert die
Entwicklung eines flexiblen Modul-Sets, das an die unterschiedlichen
Strukturen angepasst werden kann. Der Versuch, einen durchgehenden
Kurs zu entwickeln, wäre von vornherein zum Scheitern
verurteilt.
In physik multimedial sollen die unterschiedlichen
Hauptfach-Inhalte und die breit streuenden physikalischen
Vorkenntnisse der Studierenden bei der inhaltlichen Gestaltung
der Physik-Module besondere Berücksichtigung finden. So sehen
die Selbstlerneinheiten unterschiedliche Pfade vor, die von den
Studierenden je nach ihren Bedürfnissen und Interessen
gewählt werden können. Angesichts der sehr
unterschiedlichen Hauptfächer, aus denen Studierende in
gemeinsamen Physikvorlesungen zusammen kommen, soll über Module,
die auf das jeweilige Hauptfach abgestimmt werden können, eine
stärkere inhaltliche Differenzierung erreicht werden. Dies
trägt zu einer Steigerung der Lernmotivation bei.
Das Projekt ist auf den Regelbetrieb der Hochschullehre
ausgerichtet. Der Implementation kommt daher eine ebenso große
Bedeutung zu wie der Entwicklung. Die mittelfristige Perspektive zur
Steigerung der Qualität der Lehre liegt in der konsequenten
Nutzung der Multimediamodule für neue Verbindungen von
Präsenzlehre mit E-Learning. Die gewählte
Implementationsstrategie setzt aber für den Einstieg bewusst
keine strukturellen Einschnitte in die bestehenden
Veranstaltungskonzepte voraus. Die Dozenten und die Studierenden
werden bereits zum Projektbeginn an der Prioritätensetzung
für die Modulentwicklung und deren Konzipierung beteiligt.
H. Schecker,
8.1.2002
|